Der Name des Parks steht für die Bevölkerung der Region, die Antankarana – die „Menschen von den Felsen“. Mit den Felsen sind die Tsingy gemeint, ein faszinierendes Gebilde aus grauen Kalksteinspitzen, die die verschiedenen Vegetationszonen im Park voneinander trennen – trockene Savanne und grünen Trockenwald.

Der Park liegt mit einer Fläche von 182 km² im Norden der Insel, ca. 4 Std. von Diego Suarez entfernt. Der Park umfasst das größte Höhlensystem Afrikas mit zahlreichen Grotten und Schluchten, von denen einige besichtigt werden können. Einige Grotten gelten bei der Bevölkerung als Kathedrale und werden als heilige Stätten besucht, um zu den Ahnen zu beten.

Im Park sind 10 Arten von Lemuren heimisch sowie 60 verschiedene Reptilien und Amphibien und fast 100 Vogelarten. In den Grotten und Schluchten kann man etwa die Hälfte der in Madagaskar lebenden Flughunde entdecken – 14 verschiedene Arten leben hier. Auch die Flora im Park ist sehr vielfältig – über 300 verschiedene Pflanzen können Sie entdecken. Die meisten Bäume sind sommergrüne Laubbäume und blühen vor Beginn der Regenzeit, in der Zeit zwischen September und November.

Im Park gibt es drei größere Flüsse und mehrere Seen – der Rundgang „circuit du lac vert“ führt beispielsweise zu einem See mit Trinkwasserquelle, in dem gebadet werden kann. Besonders beeindruckend ist der Ort, an dem die drei Flüsse in einem Strudel zusammenfließen und im Boden „verschwinden“ – ein großes Loch lässt das Wasser abfließen. In der Trockenzeit kann man dieses Loch teilweise besichtigen, wenn sich in den Flüssen kein bzw. nicht viel Wasser befindet.

Tsingy de Bemaraha - UNESCO Weltnaturerbe