Es ist eines der letzten seiner Art: das Fingertier oder auch Aye-Aye genannt – ein nachtaktiver Allesfresser, der in Baumhöhlen schläft und nur in Madagaskar vorkommt. Er gehört zur Familie der Lemuren, die wohl berühmtesten Vertreter der madagassischen Tierwelt. Namensgebend ist die spezielle Technik, die das Aye-Aye zur Nahrungssuche einsetzt. Wie die Spechte ihren Schnabel in europäischen Wäldern, benutzt das Aye-Aye seinen langen Mittelfinger, um an die begehrten Maden, Larven und Samen unter der Baumrinde zu gelangen. Erst klopfen die putzigen Halbaffen mit dem Finger die Baumrinde ab, um dann mit dem Finger ihre Beute zu angeln. Wie Wissenschaftler herausfanden, heizen die Fingertiere bei der Jagd ihren Mittelfinger bis zu sechs Grad Celsius an, um ihn besonders beweglich und empfindlich zu machen. Ein wahres Wunderwerk der Evolution – wie es hier auf Madagaskar, dem Land mit einzigartiger Artenvielfalt, einige mehr zu entdecken gibt.
Im privaten Naturpark “Le Palmarium”, an der Ostküste Madagaskars, können Besucher den Aye-Aye und etwa ein Dutzend andere Lemurenarten inmitten dieser einmaligen Flora und Fauna mit ihren Orchideengewächsen, fleischfressenden Pflanzen und Mahagonibäumen beobachten und fotografieren.