UNESCO Weltnatur- und Kulturerbe auf Madagaskar

Madagaskar ist eins der vielfältigsten Länder überhaupt – verschiedene Klimazonen, zahlreiche endemische Tiere und Pflanzen und außergewöhnliche Menschen und Traditionen. 42 Nationalparks gibt es auf der Insel, die die eindrucksvolle Natur beschützen.
Seit dem Jahr 1972 werden immer mehr Kultur- und Naturmonumente in die Liste des UNESCO Welterbe aufgenommen, die zum Schutz gegen die fortschreitende Umweltzerstörung erstellt wurde. Mittlerweile gibt es auf Madagaskar drei Orte, die von der UNESCO als Weltnatur- und Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden präsentieren.

50 Shades of green
im Regenwald im Ranomafana Nationalpark
Pantherchamäleon im Regenwald Madagaskars

Regenwälder Atsinanana

Im Jahr 2007 wurde der Regenwald von Atsinanana auf die Liste des Weltnaturerbes gesetzt, er setzt sich zusammen aus den Nationalparks Marojejy, Masoala, Zahamena, Ranomafana, Andringitra
und Andohahela. Seit 2010 steht der Atsinanana Regenwald weiterhin auf der „roten Liste“ der UNESCO, also der Liste mit den gefährdeten Orten. Dies ist vor Allem auf die Brandrodung und die damit einhergehende Verkleinerung des Parks und des Lebensraumes zahlreicher Lemuren zurückzuführen. Vor über 60 Millionen Jahren wurde Madagaskar vom Festland getrennt und konnte seitdem eine einzigartige Flora und Fauna entwickeln. Die Regenwälder sind der Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Tierarten. Die Biodiversität der Pflanzen und Tiere in den Regenwäldern in Verbindung mit dem Vorkommen zahlreicher endemischer und gefährdeter Arten hat zu der Einschreibung geführt. Der Prozentsatz an endemischen Tieren und Pflanzen für die eingeschriebenen Regionen liegt bei 80-90 %! Die Regenwaldgebiete liegen im Osten der Insel.

Tsingy de Bemaraha

Die Tsingy sind eine einzigartige und beeindruckende Landschaft aus nadelspitzen Kalksteinformationen, die im Jahre 1990 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurden. Der ca. 15.200 ha. große Nationalpark Tsingy de Bemaraha im Westen Madagaskars beherbergt neben den beeindruckenden Tsingy, was übersetzt so viel heißt wie „auf Zehenspitzen gehen“, auch eine faszinierende und einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die unzähligen, steinernen Spitzen der Tsingy wurden über Jahrtausende durch Wasser, Wind und Regen zu bis zu 50m hohen Spitzen geformt. Ursprünglich war an dieser Stelle ein Korallenriff – als sich der Kanal von Mosambik zurückzog wurde dies freigelegt. An zahlreichen Stellen können Sie die Strukturen der Korallen noch gut erkennen und mehrere Fossilien und Quarze im Gestein entdecken. Der Park wird von 13 unterschiedlichen Lemurenarten, 66 Reptilienarten, 22 Amphibienarten, ca. 100 Vogelarten und 15 Fledermausarten bevölkert. Im Westen finden Sie sowohl die großen, als auch die kleinen Tsingy, sowie die Grotte von Manambolo. In den großen Tsingy sind die Touren anspruchsvoller, als in den kleinen Tsingy, Sie sollten trittsichere Schuhe tragen und werden mit einem Klettergurt ausgestattet, anhand dessen Sie sich an einigen Stellen zum Aufstieg sichern müssen.

die großen Tsingy de Bemaraha - seit 1990 UNESCO Weltnaturerbe
die großen Tsingy de Bemaraha
Königlicher Palast auf dem heiligen blauen Hügel Ambohimanga

Ambohimanga

Der „heilige blaue Hügel“ Ambohimanga ist seit 2001 Teil des UNESCO Weltkulturerbes. Auf diesem Hügel, dem höchsten der 12, die die Hauptstadt umgeben, befindet sich der am besten erhaltene Palast Madagaskars – der Königspalast des ersten Königs Madagaskars. Von hier regierte er, in Begleitung seiner „Lieblingsfrau“ – seine anderen 11 Frauen lebten auf den anderen 11 Hügeln. Den Wohnsitz des Königs – ein Gebäude aus Palisanderholz, mit den Original Betten, der Feuerstelle, einigen Töpfen und Waffen kann man besichtigen. Weiterhin befindet sich das Sommerhaus der Königinnen auf dem Hügel. Im Gegensatz zum Rova in der Hauptstadt besteht dieser Palast aus Holz – schön verziert und mit der größtenteils Originalen Innenausstattung ist er auf jeden Fall einen Besuch wert. Ebenso befinden sich hier die königlichen Badestätten und die königlichen Grabstätten. Weiterhin hat man von dem Hügel aus einen herrlichen Blick in das Tal, in dem die grünen Reisfelder in beeindruckendem Kontrast zur Hauptstadt leuchten. Es gibt verschiedene Rundgänge, die je nach Zeitverfügbarkeit unternommen werden können. Ein einfacher Rundgang dauert etwa eine Stunde, wenn man alle 7 Tore sehen möchte, dauert der Rundgang etwa 3 Stunden. Zu Regierungszeiten wurden alle 7 Tore durch riesige Steinplatten jeden Abend verschlossen – einige dieser Platten sind heute noch vorhanden und wiegen ca. 12 Tonnen. Man sagt, dass ca. 70 Soldaten die Schließung der Tore bewältigten.